Protest-Reaktion auf neuen Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Gerd Weimer

Offener Brief an die Landesregierung zum von der SPD vorgeschlagenen Mann für die Aufgabe des Beauftragten für behinderte Menschen

Falls die Pressemeldung die heute in der Südwestpresse veröffentlicht wurde stimmt, demnach Herr Gerd Weimer, Landesvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, ehrenamtlicher Beauftragter für Menschen mit Behinderung wird, dann ist dies für uns Menschen mit Behinderung und deren Angehörige ein Schlag ins Gesicht oder besser noch ein Schlag ins Herz. Wir haben uns von dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg auch einen Wechsel in der Behindertenpolitik erhofft und uns u.a. in einem offenem Brief dafür eingesetzt haben, dass die Stelle des Landesbehindertenbeauftragten mit einer kompetenten und unabhängigen Persönlichkeit aus dem Bereich der Betroffenen besetzt wird. Wir wissen, dass sich auch einige kompetente Personen für diesen Posten beworben haben. Nun sieht es tatsächlich so aus, als ob nach wie vor über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden werden soll. Wo bleibt da der viel beschworene Wechsel zu einer Bürgergesellschaft?  Wo ist da eine solidarische und unabhängige Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung bzw. deren Angehörigen. Die Besetzung eines Postens mit einem langgedienten Parteifunktionär bzw. ein Vertreter eines Verbandes hat offenbar mal wieder Vorrang vor den vollmundigen Wahlversprechen. Auch dass dieser Posten nur ehrenamtlich besetzt werden soll, zeigt was für einen Stellenwert der Vertretung behinderte Menschen und deren Angehörigen beigemessen wird.

Wir möchten mit diesem Brief dem Wunsch Ausdruck verleihen, diese Entscheidung über die Stellenbesetzung nochmals zu überdenken,  und einen Landesbehindertenbeauftragten unter Mitsprache und aus den Reihen der Betroffenen zu benennen, damit endlich auch in Baden-Württemberg Behindertenpolitik  „mit uns – nicht ohne uns“ gemacht wird im Sinne selbstbestimmter und inklusiver Teilhabe, bzw. im Sinne der von Deutschland mitunterzeichneten UN-Behindertenrechtskonvention.

Es wäre zu wünschen, dass die Grünen und auch Menschen aus dem Umfeld der SPD, die sich dem Gedanken der Inklusion bzw. der Umsetzung der UN-Konvention verpflichtet fühlen, die sich jetzt abzeichnende Entscheidung nicht einfach hinnehmen und absegnen werden.
Link zum Presseartikel der SWP:
Link zum Diskussionsblog „Runder Tisch: Behindert in BaWü“:

Gez.,
Initiative
Runder Tisch: Behindert in BaWü
&
Zentrum selbstbestimmt Leben Stuttgart
Tel.: 0711 / 780 18 58
Britta Schade, schade@aktive-behinderte.de

Stuttgart, den 19.07.2011

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2 Antworten zu Protest-Reaktion auf neuen Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Gerd Weimer

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